Berichte von 05/2017

Mit Gottes Segen im Gepäck

Mittwoch, 17.05.2017

 

10.05.17- 17.05.17 Coromandel

 

Moinsen,

 

Um 10 Uhr morgens trafen wir bei der Farm von Ian and Bev Bailie ein, bei denen unsere Bekannschaften von der Südinsel, Theresa und Jonas, die letzten 2 Monate gearbeitet haben. Dadurch entstand auch der Kontakt mit Ian and Bev und nun hatten wir ein kleines Bewerbungsgespräch bei den beiden. Dieses verlief typisch Neuseeländisch, also unfassbar locker. Bev zeigte uns die Farm in dem sie mit uns 2 Stunden lang auf einem Quad über das gesamte Farmland gefahren ist und danach wurden wir zum Mittagessen eingeladen. Nach insgesamt also 4 Stunden lockerem Beisammensein stand fest, das wir den Job haben laughing Können also zur Kälberzeit im Juli und August bei Ian und Bev arbeiten und bekommen sowohl Unterkunft, als auch Essen bereitgestellt. Ian und Bev sind super nett und wir haben auch schon richtig Lust bei den beiden zu arbeiten. Außerdem wird Ian noch einen befreundeten Farmer in Hawkes Bay fragen, ob wir eventuell den Juni bei ihm arbeiten können. Das wäre natürlich fantastisch. smile

 

Mit einem neuen Job im Gepäck machten wir uns also glücklich auf , in Richtung Coromandel, da wir dort unsere alten Arbeitskollegen von unserer ersten Arbeitsstelle wiedertreffen wollten. Die Nacht verbrachten wir allerdings noch auf einem freedom campspot zwischen Thames und Coromandel town, da wir nicht mitten in der Nacht ankommen wollten. Diese Nacht wurde allerdings zu einer der schlimmsten Nächte unserer Reise, denn einige biestige Mücken hielten uns bis 2 Uhr Nachts wach und belästigten uns mit Stichen an den unmöglichsten Stellen (unterm Fuß, auf dem Augenlied etc.)undecided

 

Die Fahrt nach Coromandel town war uns ja bereits bekannt, doch trotzdem wieder unfassbar schön diese tolle Küstenstraße entlang zu fahren. Leider spielte an dem gesamten Tag das Wetter verrückt und es regnete wirklich ununterbrochen wie aus Eimern. Völlig untypisch für die sonnige Coromandel Halbinsel. Am Top 10 Holiday Park angekommen blickten wir wieder in die uns vertrauten Gesichter (nur Summer fehlte leider) und es war wirklich schön die ganzen Leute wiederzusehen. Gerade mit Roberto und Terry hatten wir uns ja sehr sehr gut verstanden.
Caron gab uns sogar direkt eine kostenlose Nacht auf dem Campingplatz und so konnten wir wieder mal den ganzen Luxus des Platzes spüren (heiße Dusche, kostenlose Wäsche etc.) Sogar unser altes Wifi Passwort funktionierte, so dass wir direkt unlimted Wifi hatten cool

Den Abend verbrachten wir denn bei Roberto und Sandra, die uns zum Essen und Bier/Wein einluden.smile

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich nach Auckland fahren, aber da wir den halben Tag damit verbrachten Unterkünfte auf Samoa zu buchen und wir gerne Summer noch einmal wieder sehen wollten (hatte am folgenden Tag Dienst) blieben wir noch eine Nacht auf Coromandel. Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von allen am Nachmittag und fuhren weiter nach Tuakau, da wir in Auckland leider keinen legalen Schlafplatz gefunden haben. Dort durften wir legal direkt an einer Kirche schlafen und als wir am nächsten Morgen frühstückten wurde wir etwas von den Menschenmassen überrascht, da wir ganz vergessen hatten das es Sonntag ist und dazu auch noch Muttertag. Mit dem Spruch „Ihr seid heute also die Ersten laughing“ wurden wir lustig und freundlich vom Pastor begrüßt und nach einem interessanten Gespräch zum Abschied gesegnet. Dieser Segen sollte uns an diesem Tag wirklich noch sehr viel gutes bescheren.tongue-out

Nachdem wir also durch Brot und mit Gottes Segen gestärkt waren fuhren wir weiter nach Auckland um uns da mit Aileen, Fabi , Emma und Johanna zu treffen. Der erste Glücksmoment ließ auch nicht lange auf sich warten und so bekamen wir unseren überwachten Park and Fly Stellplatz zu dem halben Preis von dem, den wir beim Buchen zugeteilt bekamen. 9 Tage für 63 Dollar (ca. 40 € ) und inklusive Flughafenshuttle (sogar Nachts) sind echt in Ordnung. Außerdem.fanden wir danach einen kostenlosen Parkplatz in Zentrumsnähe, was in Auckland ansonsten nicht wirklich einfach ist. Im Zentrum angekommen checkte ich kurz die Emails und so folgten die Glücksmomente 3 und 4. Erstens haben wir ein Jobangebot von Ian´s Kumpel bekommen und zweitens meldete sich jemand aus der Nähe von Auckland, ob wir nicht Lust hätten bei denen für ein paar Tage zu Wwoofen. Das war sowieso von uns geplant für die 3 Tage vor Samoa, nur hatten wir bis dato kein Glück bei der Suche. Das Segnen hatte also vollen Erfolgsmilecool

Völlig glücklich trafen wir uns danach bei dem wohl besten Gelatiere Neuseelands mit Aileen, Fabi , Johanna und Emma zum genießen der Giapo Eiskreationen. Allerdings war dies auch ein kleines Abschiedsessen, denn Aileen und Fabi flogen bereits an diesem Abend zurück nach Deutschland und Johanna folgt ihnen nächste Woche. Emma bleibt noch ein wenig hier und wir werden uns sicherlich zu dritt noch einmal hier wiedertreffen. Aber auch in Deutschland wird es sicherlich ein Revival zu sechst geben wink

Abends fuhren wir denn zu unserer Wwoofing Stelle nach Pukekohe. Hier bekamen wir noch ein Abendessen und lernten dabei Craig und Alisa kennen. Die beiden Arbeiten Vollzeit, so dass wir Tagsüber das Haus und das riesige Grundstück für uns alleine hatten. Außer der Katze Garfield hatten wir allerdings noch durch 5 Pferde, 10 Kühe und einiger Schafe genügend tierische Unterhaltung. Dazu hatten wir sehr schnelles Wifi, ein eigenes Badezimmer, einen vollen Kühlschrank und ein tolles Zimmer, so dass die Tage echt angenehm waren. Vor allem da die Arbeit nur ca. 3 Stunden täglich war. Am ersten Tag mussten wir Holzstapeln und abgesägte Äste mit einem Quad (mehr Fun als Arbeit cool) durch die Gegend fahren, am zweiten Rasenmähen und Unkraut entfernen und am dritten nochmals Unkraut entfernen. Unkraut entfernen war übrigens die Aufgabe die mit Abstand am unlustigsten war , vor allem im Regen. laughing

Ansonsten aber echt ne verdammt coole Wwoofing Stelle , bei welcher wir sehr viel Freiheiten und sehr leckeres Essen hatten.smile

Nun verbringen wir noch eine letzte Nacht hier, bevor wir morgen nach Auckland fahren um von da aus mit dem Flieger in die Südsee zu starten.cool Wir wissen noch nicht, ob wir dort irgendwo Wifi haben, also werden wir uns wohl erst nächste Woche wieder melden. Hoffentlich mit einigen tollen Fotos und Stories aus Samoa im Gepäck wink

 

Bis denn tongue-out

 

If you're having a bad day catch a wave

Freitag, 12.05.2017

 

07-09.05.17 Waitomo

 

Moin Leute,

 

Nachdem wir die Nacht unsere Akku´s wieder aufgeladen haben (nur die Muskeln verzeihen uns die Wanderung noch nicht laughing ) gönnten wir uns eine kurze, heiße Dusche im Schwimmbad von Stratford, bevor wir den Forgotten World Highway (Highway 43) in Richtung Taumarunui fuhren.

Der Forgotten World Highway (155 km Länge) ist mit durchschnittlich 150 Fahrzeugen am Tag der neuseeländische Highway mit dem mit Abstand geringsten Fahrzeugaufkommen und hat wohl daher auch seinen Namen. Die Strecke führt durch eine der abgelegensten Gegenden Neuseelands und durch eine nahezu unberührte Natur. Tolle Aussichten auf den 4 Bergsatteln die man überquert, ein einspuriger Tunnel, welcher Hobbits Hole genannt wird und der Ort Whangamomona gehören zu den Highlights des doch sehr langen Weges (die Durchschnittgeschwindigkeit durch die sehr kurvige Streckenführung lag bei knapp 50 Km/h).

Whangamomona ist ein sehr spezieller Ort ,der sich aufgrund eines Widerstandes gegen die Bürokratie aus Wellington, 1989 selbst zu einer Republik ernannt hat. Alle 2 Jahre im Januar feiern nun die „Bürger der Republik“ deswegen auch ein Unabhängigkeitsfest laughing Haben jetzt auch einen Stempel in unserem Reisepass aus der „Republik“ Whangamomona tongue-out

Nachdem wir also die Fahrt auf dem wohl einsamsten Highway beendet hatten, fuhren wir noch ca. 1 Stunde weiter bis in den Waitomo District. Dort fanden wir einen freedom campspot direkt auf einem Parkplatz eines Restaurant, welches für unglaubliche 10 $ ein all-you-can-eat Buffet anbot. Wir schlugen also unsere Bäuche bis zum Rand voll, hatten einen kleinen Verdauungsspaziergang durch einen Glühwürmchenwald (mit leider auch unglaublich vielen riesigen Spinnen an den Felswänden) und hatten eine seehr gesättigte Nacht im Nirgendwo smile

 

Der nächste Tag begann mit einem Besuch der Mangapohue Bridge, welche eine natürliche Brücke über einen Fluss darstellt. Außerdem gibt es dort 35 Millionen alte Austernfossilien in den Felsen zu bestaunen. Nur 5 Fahrminuten weiter zwangen uns die Piripiri Caves zu einem weiteren Halt, welche eine relativ große dunkle Höhle mitten im Wald ist. Auch hier waren die Riesenspinnen wieder in großer Anzahl anzutreffen. Da diese Ecke mit einem kostenlosen Naturwunder nach dem anderen Glänzte, dauerte es auch nur weitere 5 min bis wir am Marokopa Wasserfall eintrafen, welcher eindeutig einer der schönsten Wasserfälle Neuseelands ist. tongue-out

Den Nachmittag des Tages verbrachten wir in Kawhia und um genauer zu sein, an einem wunderschönen schwarzen Sandstrand in der Nähe von Kawhia. Dieser Strand ist außerdem die Heimat der Te Puia Springs, was bedeutet das hier ähnlich wie am Hot Water Beach auf Coromandel, heißes Wasser aus dem Boden kommt. Man kann hier also direkt am Strand ein Loch buddeln und hat seinen eigenen Hot Pool mit Meeresblick (for free!). Was könnte besser sein?coolcool

Am nächsten Tag fuhren wir über eine 50 km lange Schotterstraße durch ein fast komplett unbewohntes Gebiet an der Küste entlang nach Raglan. Auf dem Weg dorthin hielten wir noch bei dem Bridal Veil Wasserfall, einem 55 Meter hohem Wasserfall , bei dem es sogar eine Plattform direkt an der Spitze gibt. Ehrfürchtige Erfahrung so nah am Abgrund eines Wasserfalls zu stehen!surprised

 

Raglan an sich ist die Surferstadt Neuseelands schlechthin und einer der besten Surfspots der Welt. Auch der Surffilm „The Endless Summer“ wurde hier zum Teil gedreht. Da bot es sich natürlich an sich 2 „Bretter“ auszuleihen und sich in die Wellen zu begeben. Nach knapp 3 stündigem Wellenreiten ist uns auch bewusst geworden, warum gerade dieser Ort die Surfer so anzieht, denn die Wellen sind nahezu perfekt zum Surfen. Richtig cooler Ort und ein absolutes must do für jeden Surfer!cool

Nachdem es langsam zu dämmern begann, duschten wir uns noch schnell kalt an der Stranddusche ab, um danach bis nach Morrinsville zu fahren. Dort verbrachten wir die Nacht, da wir am nächsten Tag in einem 5 km entfernten Ort ein Bewerbungsgespräch für einen neuen Job hatten. 

 

Ob das mit dem Job geklappt hat erzählen wir denn beim nächsten Mal tongue-out

 

Bis denn wink

 

Unterschätze nie deinen Gegner

Montag, 08.05.2017

 

02-06.05.17 Taranaki

 

Moin,

 

Die Nacht verbrachten wir in der Nähe von Wellington und fuhren am nächsten Tag bis Palmerston North deckten uns mit Essen ein und luden unsere Geräte in der Library auf. Also ein eher unspektakulärer Tag laughing

Am kommenden Tag besuchten wir die Ortschaft Bulls, in der die Einwohner humorvoll kleine Wortspiele mit dem Namen der Ortschaft machen. Danach ging es weiter nach Wanganui, wo wir auf den Durie Hill Tower kletterten, von welchem einem eine tolle Aussicht über die Stadt geboten wird. Anschließend besuchten wir dort einen tollen freien Park inkl. Vogelgehege, in welchem Papageien und einige andere bunte Vogelarten völlig sorglos um einen herum flogen. Nette kleine kostenlose Attraktion für zwischendurch smile Nach dem wir in Waverley eine ruhige Nacht verbrachten fuhren wir am nächsten Tag den Highway 45, auch Surfhighway gennant, bis nach New Plymouth. Da das Wetter leider eher mäßig war , surften wir allerdings lediglich eine Sanddüne am Strand von Patea hinunter cool

In New Plymouth angekommen hatten wir noch ein paar Stunden Zeit und so beschlossen wir noch den Paritutu Rock zu besteigen, was allerdings aufgrund des steilen Anstiegs eher ein beklettern war. Schwindelfrei sollte man bei dem unterfangen auf jeden Fall sein, da gerade die letzten 50 Meter ein fast senkrechtes (ohne Sicherung) klettern ist. Die Aussicht war dafür allerdings, trotz orkanartigem Wind am Gipfel, der Hammer! surprisedsmile

Die Nacht durften wir direkt am Meer verbringen und so konnten wir am Morgen beim Frühstück die zahlreichen Surfer beobachten. Da das Wetter mit Sonnenschein trumpfte hatte man dazu auch eine grandiose Sicht auf den Taranaki! Auf der einen Seite Meer und auf der anderen diesen atemberaubenden Vulkan, so lob ich mir das Frühstücken laughing 

Nach dem grandiosen Frühstück besuchten wir den Brookland Zoo, welcher völlig kostenfrei ist und wirklich toll gemacht ist. Anzutreffen sind dort Erdmännchen, welche sich uns allerdings nicht zeigen wollten, Alpacas, bolivianische Affen und Papageien, die auch hier nicht in einem kleinen Käfig leben , sondern fröhlich um die Gäste herum flattern dürfen. Auch eine „Elefantenfamilie“ und einen Kakadu gehörten zum Inventar. Die kleinen Äffchen haben uns allerdings am besten gefallen! smile

Abschließend fuhren wir zum DOC North Egmont Visitor Centre , das direkt am Mount Taranaki liegt und bei dem wir uns über Wanderungen rund um den Taranki informierten. Sogar schlafen durften wir dort, so dass wir mit einem traumhaften Ausblick einschlafen durften.cool

Da der Anstieg auf den Taranaki um diese Jahreszeit ohne Ausrüstung (Steigbügel, Eisaxt etc.) und alpine Erfahrungen lebensgefährlich ist (höchste Todesrate aller Berge in Neuseeland) und einem deutlich davon abgeraten wird, entschieden wir uns dafür den Pouakai Circuit zu laufen. 

Der Pouakai Circuit ist eigentlich eine Mehrtageswanderung (2-3 Tage) mit 25 km Länge, allerdings wollten wir versuchen, das Geld für die Übernachtungen zu sparen und planten den Track an einem Tag zu laufen. Hat beim Routeburn Track , welcher deutlich länger, ist ja auch geklappt dachte ich mir laughing

Mit dem Sonnenaufgang um Punkt 7 Uhr liefen wir also los und die ersten anstrengenden 8 km bis zur ersten Hut liefen recht gut und so waren wir bereits nach 2,5 Std. (4 Std. werden vom DOC angegeben) das erste Drittel des Tracks gelaufen. cool Lief also wie geplant und die Aussicht war die ganze Zeit über grandios und der Taranaki zeigte sich bei purem Sonnenschein von seiner besten Seite smile Da wir über den Wolken waren konnte man sogar den Mount Cook und die neuseeländischen Alpen, die beide auf der Südinsel anzutreffen sind , von dort aus sehensurprisedsmile

Der nächste Teil des Tracks bis zur 2ten Hütte zeigte uns allerdings , das dies kein besonders gepflegter Track ist und so liefen wir hinab durchs Wetland und den nachfolgendem Anstieg zur Pouakai Hut fast vollständig durch knöcheltiefen Matsch. Das hinderte uns auch daran unser gutes Tempo bei zu behalten und so waren wir erst nach 2,5 weiteren Stunden bei der Hälfte des Tracks angekommen. Wurde also langsam eng mit der Zeit um im Hellen zurück zu sein. Aufgrund des Zeitdrucks und weil das Wetter sich komplett änderte und der Taranaki ab dort nicht mehr zusehen war machten wir nur einen kurzen Halt an einem eigentlich Spiegelsee in der Nähe der Hut. Dort wollten wir ursprünglich das berühmte Spiegelbild vom Taranaki machten was uns allerdings dank der Wolken verwehrt blieb. Shit happens und von da an war der einzige Gedanke nicht im Dunkeln im Wald rumzuhängen.tongue-out

Der nächste Teil war der Anstieg zum 1270 Meter hohen Henry Peak und ab dort machte sich ein weiteres Problem bemerkbar und zwar das Svenja´s linkes Knie langsam den Geist aufgab. So hatten wir nicht nur Zeitdruck, sondern auch keine Möglichkeit mehr schneller zu gehen. Mit schmerzen kämpften wir uns also immer weiter bergab und berghoch durch den nie endenden Jungle, über dutzende wacklige Brücken und durch weiterhin knöcheltiefen Matsch. Durch die Baumkronen konnte man nun auch den Mount Taranaki wieder unbewölkt sehen smile

Dank Kampfgeist und dem unbändigen Willen nicht im Dunkeln in der Wildnis zu hocken, schafften wir es gerade so und mit 10 stündiger Laufzeit im hellen zum Auto zurückzukehren.smile

Die wohl schlimmste Wanderung, die wir hier gemacht haben und der Beweis das man sich lieber besser über die Tracks informieren sollte. Wir sind nämlich fast völlig ohne Information über Profil der Strecke (mussten immerhin ohne es vorher zu ahnen 3 größere Anstiege auf 1350,1250 und 1270 Metern überwinden) und Qualität des Weges losgelaufen. Ich hatte nur anhand der Kilometer geschätzt, ob es möglich ist den Weg an einem Tag zu gehen. 25 Km hörte sich nicht sonderlich viel an , allerdings hat die Beschaffenheit des Weges und das ständige hoch und runter laufen (weniger als 1 Km war eine ebenerdige Strecke) ein schnelleres vorankommen fast nicht ermöglicht. Die Wanderung an sich war ansonsten aber wirklich atemberaubend schön und auch trotz der gewissen Schwierigkeiten sehr zu empfehlen. smilewink

Glücklich und geschafft fuhren wir also wieder nach New Plymouth gönnten uns eine wohlverdiente Dominos Pizza und schliefen bereits nach wenigen Sekunden ein.

 

 

Die nächsten Tage fahren wir über den "Forgotten World Highway" in den Waitomo District und werden uns die letzten wenigen von uns unbereisten Orte Neuseelands angucken tongue-out

 

Bis denn wink

 

Höllenritt auf See

Mittwoch, 03.05.2017

 

Picton 27.4-1.5.17

 

Moin Moin,

 

Nach herzhafter Verabschiedung von unseren Hosts der letzten Woche bewegten wir uns wieder weiter nördlich und machten einen Stopp am Hokotika Gorge, bevor wir nach Greymouth fuhren, wo wir die Nacht schliefen. Der Hokitika Gorge ist ein Fluss der durch eine Regenwaldschlucht fließt und eine unglaublich tolle türkis-grüne Farbe besitzt. Leider ist es uns unmöglich gewesen viel Zeit direkt am Flußufer zu verbringen, da auch hier die Sandflies in unglaublicher Anzahl anzutreffen sind. Allerdings kann man von der Sandflie freien Swingbridge, welche direkt über den Fluss hängt, den grandiosen Ausblick genießen. smile Unbeschreiblich toller Ort mit einem Wasser (was trotz der Farbe durchsichtig ist) , welches einen sofort in den Bann zieht und auch nicht so schnell wieder loslässt.cool

Nachdem wir es allerdings doch geschafft haben uns von diesem Traumort loszueisen und Socke uns nach Greymouth brachte, gingen wir relativ früh schlafen, denn am nächsten Morgen stand ein wichtiges Spiel an laughing

Morgens um 6 Uhr voller Zuversicht die nächste Wifi-Box gesucht und den VPN client angeschmissen (ARD/ZDF/SKY haben ihren Livestream ja leider auf Deutschland begrenzt). Allerdings waren alle Server überlastet und so war es uns nicht möglich das Spiel gegen die Lederhosen zu sehen. Dafür läuft aber das BVB Netradio auch im Ausland und so beschallten uns Nobby und Boris in typischer Manier und wie immer völlig objektiv wink , während wir mit Schlafsack auf einer Bank vor der Bibliothek saßen (ist halt noch sehr kalt morgens laughing )

Nachdem die Lederhosen also ausgezogen waren und wir völlig losgelöst unser Frühstück genossen cool, trafen wir uns in der Bibliothek mit Fabi und Aileen wieder, die gerade darauf warteten das ihr Auto in der Werkstatt repariert wird. Den Rest des Tages verbrachten wir zu viert in der Bibliothek, informierten uns etwas über Samoa , buchten die Fähre zur Nordinsel und versuchten die Steuererklärung für Deutschland anzufangen. Ist leider nicht ganz so easy, da wir ja auch hier im Ausland gearbeitet haben.undecided 

Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von den beiden und fuhren danach fast 5 Stunden bis Blenheim. Auf dem Weg dorthin kamen wir noch an einem tollen See vorbei, mit in Wolken/Nebel umwickelten Bergen an den Seiten. Außerdem war der ganze See voll mit riesigen Aalen, welche völlig unbekümmert direkt am Ufer und unter dem Steg schwammen.

Nach einer ruhigen Nacht in Blenheim erkundeten wir die Stadt ein wenig, besuchten einen tollen kleinen Park und gingen für eine „Probetraining inkl. Heißer Dusche“ ins Fitti. Abends durften wir dann noch einen grandiosen Sonnenuntergang sehen surprised

Am nächsten Morgen, nach kurzem Besuch des Farmersmarkts, fuhren wir ins schöne Picton. Außer einem kurzem Walk durch die Stadt und danach zum Karaka Point, lief der Tag aber ereignislos. Das Wetter war aber traumhaft und eher Sommer, als Herbst. smile

Der nächste Tag sollte also leider unser letzter Tag auf der atemberaubend schönen Südinsel von Neuseeland werden. Wir fuhren etwas aufgeregt zur Fähre , da ich als Schleuser versuchen musste Svenja als blinden Passagier auf die Fähre zu bekommen. Spart uns halt 80 Doller und damit knapp einen vollen Tank und da auf der Hinreise nicht kontrolliert wurde, wollten wir es mal versuchen laughing Hat zum Glück auch alles super geklappt und es hat mal wieder keiner kontrolliert smile

Nach dem wir die erste Stunde völlig ruhig und bei bestem Wetter (Sonnig und Windstill) wieder durch den wundervollen Malborough Sound fuhren, änderte sich das auf offener See komplett. Statt Sonne verdeckten dicke Wolken den Himmel, der Wind wurde zu einem Orkan und das Schiff schaukelte so enorm, dass wir uns auf den Boden legen mussten um nicht Seekrank zu werden. Die Wellen brachen so extrem am Schiff, das diese das Wasser über das Deck schleuderten und dauernd flackerte das Licht an Bord bzw. teilweise fiel dieses ganz aus. Wir fühlten uns wie im Film „The perfect Storm“ (Der Sturm) und die Geräusche und das flackernde Licht trugen nicht gerade zu einer besseren Stimmung bei. Dazu hörte man überall Menschen die sich übergeben mussten. Scheußliche 2 Stunden auf die wir gerne verzichtet hätten! laughing

Im Hafen von Wellington war es wieder völlig ruhig und so konnte man sich die letzte halbe Stunde wieder regenerieren, bevor wir unbeschadet das Schiff verließen. Als Belohnung gab es denn Abends Pizza zum halben Preis dank Tagesangebots smile

 

Fazit zur Südinsel:

Als wir die Nordinsel bereisten trafen wir unzählige Menschen die uns sagten, dass die Südinsel um einiges schöner ist und wir das damals nie glauben konnten, da uns die Nordinsel bereits so geflasht hatte. Im Nachhinein und nach dem wir die wohl schönsten Orte beider Inseln gesehen haben, müssen wir diesen Leuten zu Recht zustimmen. Die Südinsel ist landschaftlich das schönste was wir bisher gesehen haben und hat unzählige magische und unfassbar tolle Orte, welche nur schwer bis gar nicht beschreiblich sind! Traumhafte und atemberaubende Natur!!! smilesmilesmile

 

Die nächsten Tage fahren wir die Westcoast der Nordinsel hoch und schauen uns die letzten von uns unentdeckten Orte an smile

Bis denn wink

 

 

Wwoofen

Montag, 01.05.2017

 

Pukekura  23-26.04.17

 

Moinsen,

 

Nachdem wir 10 km in einer falschen Schotterstraße unsere neue Behausung für die nächsten Tage suchten und dabei eine Herde ausgebrochener Kälber den halben Weg vor uns hertrieben, wurden wir endlich in Pukekura fündig. Die Besitzer der Pokekura Lodge, welche allerdings nicht wirklich an dem Betrieb der Lodge interessiert sind und es eher als kleinen Nebenverdienst ansehen, sind also für die nächsten Tage unsere Gastgeber. Da der Mann des Hauses (Royden) die ersten Tage unseres Besuchs bezüglich seiner Arbeit (Opossums jagen) im Southland unterwegs war, nahmen wir zuerst nur mit Katie, die Ehefrau von Royden und den beiden Kindern Amelie (5 Jahre) und Corbyn (18 Monate) Vorzug.

Nach der Ankunft wurde uns sehr schnell bewusst, dass hier alles sehr gelassen gesehen wird und so war unser erster „Arbeitstag“ eher ruhig. Ich hackte Holz und Svenja machte den Garten hübsch. Das auch nur für ca. 2 Stunden und schon war das harte Arbeitsleben vorbei laughing Bereits am ersten Tag bemerkten wir, das Katie eine unglaublich gute Köchin ist und so sättigten wir uns mit leckerem Rindfleisch und Gemüse. Außerdem gingen wir noch mit den beiden Hunden (Rusty und Tiger) und den Kiddies an den Strand. Nach einem tollen Gespräch und als die Kinder ruhig schliefen, gingen wir runter zu Lodge, um uns in unserem Zimmer mit sehr bequemen Bett auszuruhen (das Haus liegt etwa 250 Meter von unserem Schlafplatz in der Lodge entfernt) smile

Am nächsten Morgen half Svenja, Katie ein Ferienhaus, welches die kommenden Tage vermietet ist, vorzubereiten und zu reinigen. Ich spaltete wieder etwas Holz und mähte den Rasen. Nach dem Mittagessen gingen wir Einkaufen fahren und brachten Holz zu einer Freundin von Katie. Als wir unser Geld aus dem Auto holen wollten, um paar Kleinigkeiten zu besorgen, stellten wir fest das unser Autoschlüssel weg war. frown Zu dem Zeitpunkt wussten wir allerdings nicht wie ernst der Verlust noch werden sollte.

Dafür fanden wir einen streunenden Hund, den wir aber am nächsten Tag leider in ein Tierheim bringen mussten, da sich keiner gemeldet hatte.

Den Abend verbrachten wir bei einer Freundin von Katie , bei der auch gerade 2 deutsche Mädels Wwoofen.

Der nächste Tag galt hauptsächlich der Suche nach unserem Autoschlüssel und auch Katie und Amelie halfen uns, doch dieser war einfach nicht aufzufinden.

Nach einem Telefonat mit unser Versicherung stellte sich außerdem leider raus, das diese dafür nicht zahlen werden, da wir nur Haftpflicht haben.

In der Nacht kam Royden von seiner Arbeit wieder und so lernten wir ihn am nächsten Morgen kennen. Da an diesem Tag in Neuseeland ein Feiertag ist (ANZAC Day , Australischer und Neuseeländischer Gedenktag der Opfer aus dem Ersten Weltkrieg, die hauptsächlich in der Schlacht von Gallipoli gefallen sind) gingen wir alle zusammen nach Hari Hari, um bei einem Gedenkmarsch mitzuwirken. War wirklich cool gemacht und eine enorm große Beteiligung für diese dünn besiedelte Area. Danach gab es Essen, Whisky und Bier im Pub. Den Nachmittag versuchten wir wieder unseren Autoschlüssel zu finden, doch leider ohne Erfolg. Ich wollte das mit der Versicherung nicht so akzeptieren und versuchte wieder mein Glück, da ich im Internet gelesen hatte, das diese für Schlüsselverluste aufkommt bzw. kostenlos aufbrechen, da wir eine Membership haben. Also ruf ich unter der Memberhotline noch einmal an und diese sagten mir , dass die doch dafür aufkommen und sofort ein Auto losschicken. Dieser kam zwar erst nach 3 Stunden (kam aus dem 300 km entfernten Christchurch) , aber dafür war es für Umme. Jetzt haben wir leider allerdings nur noch unseren Ersatzschlüssel, der auch leider nicht die Fahrertür aufschließt aber besser als gar kein Schlüssel ist es allemal.smile Abends haben wir denn noch mit Katie und Royden den Film „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand, auf Englisch geguckt, was allerdings kaum Sinn macht, da dieser eh nur in Schwedischer Sprache und mit englischem Untertitel läuft. laughing

Am letzten Morgen zeigte uns Royden noch, wie er innerhalb von 3 Sekunden ein ganzes Opposum häutet. Unfassbar schnell! surprised

Danach verabschiedeten wir uns noch von den Kindern, den Hunden, der Ziege und natürlich von unseren großartigen Hosts Katie und Royden. Waren echt 5 coole Tage, die wir nicht mehr vergessen werden. smilecool

Ein paar kleine generelle Infos zum Abschluss:

  • Pukekura ist die kleinste Stadt Neuseelands, mit einer Einwohnerzahl von ganzen 6 Personen, von denen 4 unsere Hosts sind und die anderen beiden Katies Eltern. laughing Also eine Einfamilienstadt sozusagen.

  • Die 4 leben zu einem großen Teil als Selbstversorger , haben einen Garten mit so ziemlich allem Gemüse und Obst was man sich nur vorstellen kann, jagen ihr Fleisch/Fisch selbst oder tauschen es gegen Oppossumfelle oder andere Sachen. Von dem Geld aus der Lodge und was Royden verdient wenn er arbeitet (macht er nur alle paar Monate für ein paar Wochen) werden halt Dinge wie Strom, Benzin, Kleidung etc. bezahlt.

  • Das Essen war großartig! smile

  • Die Familie ist unglaublich kreativ, besonders Amelie, die zum Beispiel bereits mit 5 Jahren ihre eigenen Handtaschen macht, die sogar echt gut ausssehen und was das besondere ist auch wahnsinnig gut verarbeitet sind. cool

  • Die Kinder werden so erzogen, das diese nicht am Handy oder anderen elektronischen Geräten hängen, sondern sich miteinander, mit der Umwelt oder den Tieren beschäftigen.

 

Insgesamt hat es sich wirklich gelohnt und es war toll mit und in einer Familie zu leben, die ein ganz ganz anderes Leben führt als die Menschen die wir kennen und vor allem auch ganz anders als wir es von uns selber gewohnt sind.

 

Nun fahren wir über Hokitika nach Greymouth und werden nächste Woche die Fähre zurück auf die Nordinsel nehmen.

 

Bis denn wink