Wwoofen

Montag, 01.05.2017

 

Pukekura  23-26.04.17

 

Moinsen,

 

Nachdem wir 10 km in einer falschen Schotterstraße unsere neue Behausung für die nächsten Tage suchten und dabei eine Herde ausgebrochener Kälber den halben Weg vor uns hertrieben, wurden wir endlich in Pukekura fündig. Die Besitzer der Pokekura Lodge, welche allerdings nicht wirklich an dem Betrieb der Lodge interessiert sind und es eher als kleinen Nebenverdienst ansehen, sind also für die nächsten Tage unsere Gastgeber. Da der Mann des Hauses (Royden) die ersten Tage unseres Besuchs bezüglich seiner Arbeit (Opossums jagen) im Southland unterwegs war, nahmen wir zuerst nur mit Katie, die Ehefrau von Royden und den beiden Kindern Amelie (5 Jahre) und Corbyn (18 Monate) Vorzug.

Nach der Ankunft wurde uns sehr schnell bewusst, dass hier alles sehr gelassen gesehen wird und so war unser erster „Arbeitstag“ eher ruhig. Ich hackte Holz und Svenja machte den Garten hübsch. Das auch nur für ca. 2 Stunden und schon war das harte Arbeitsleben vorbei 😀 Bereits am ersten Tag bemerkten wir, das Katie eine unglaublich gute Köchin ist und so sättigten wir uns mit leckerem Rindfleisch und Gemüse. Außerdem gingen wir noch mit den beiden Hunden (Rusty und Tiger) und den Kiddies an den Strand. Nach einem tollen Gespräch und als die Kinder ruhig schliefen, gingen wir runter zu Lodge, um uns in unserem Zimmer mit sehr bequemen Bett auszuruhen (das Haus liegt etwa 250 Meter von unserem Schlafplatz in der Lodge entfernt) 🙂

Am nächsten Morgen half Svenja, Katie ein Ferienhaus, welches die kommenden Tage vermietet ist, vorzubereiten und zu reinigen. Ich spaltete wieder etwas Holz und mähte den Rasen. Nach dem Mittagessen gingen wir Einkaufen fahren und brachten Holz zu einer Freundin von Katie. Als wir unser Geld aus dem Auto holen wollten, um paar Kleinigkeiten zu besorgen, stellten wir fest das unser Autoschlüssel weg war. 🙁 Zu dem Zeitpunkt wussten wir allerdings nicht wie ernst der Verlust noch werden sollte.

Dafür fanden wir einen streunenden Hund, den wir aber am nächsten Tag leider in ein Tierheim bringen mussten, da sich keiner gemeldet hatte.

Den Abend verbrachten wir bei einer Freundin von Katie , bei der auch gerade 2 deutsche Mädels Wwoofen.

Der nächste Tag galt hauptsächlich der Suche nach unserem Autoschlüssel und auch Katie und Amelie halfen uns, doch dieser war einfach nicht aufzufinden.

Nach einem Telefonat mit unser Versicherung stellte sich außerdem leider raus, das diese dafür nicht zahlen werden, da wir nur Haftpflicht haben.

In der Nacht kam Royden von seiner Arbeit wieder und so lernten wir ihn am nächsten Morgen kennen. Da an diesem Tag in Neuseeland ein Feiertag ist (ANZAC Day , Australischer und Neuseeländischer Gedenktag der Opfer aus dem Ersten Weltkrieg, die hauptsächlich in der Schlacht von Gallipoli gefallen sind) gingen wir alle zusammen nach Hari Hari, um bei einem Gedenkmarsch mitzuwirken. War wirklich cool gemacht und eine enorm große Beteiligung für diese dünn besiedelte Area. Danach gab es Essen, Whisky und Bier im Pub. Den Nachmittag versuchten wir wieder unseren Autoschlüssel zu finden, doch leider ohne Erfolg. Ich wollte das mit der Versicherung nicht so akzeptieren und versuchte wieder mein Glück, da ich im Internet gelesen hatte, das diese für Schlüsselverluste aufkommt bzw. kostenlos aufbrechen, da wir eine Membership haben. Also ruf ich unter der Memberhotline noch einmal an und diese sagten mir , dass die doch dafür aufkommen und sofort ein Auto losschicken. Dieser kam zwar erst nach 3 Stunden (kam aus dem 300 km entfernten Christchurch) , aber dafür war es für Umme. Jetzt haben wir leider allerdings nur noch unseren Ersatzschlüssel, der auch leider nicht die Fahrertür aufschließt aber besser als gar kein Schlüssel ist es allemal.🙂 Abends haben wir denn noch mit Katie und Royden den Film „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand, auf Englisch geguckt, was allerdings kaum Sinn macht, da dieser eh nur in Schwedischer Sprache und mit englischem Untertitel läuft. 😀

Am letzten Morgen zeigte uns Royden noch, wie er innerhalb von 3 Sekunden ein ganzes Opposum häutet. Unfassbar schnell! 😮

Danach verabschiedeten wir uns noch von den Kindern, den Hunden, der Ziege und natürlich von unseren großartigen Hosts Katie und Royden. Waren echt 5 coole Tage, die wir nicht mehr vergessen werden. 🙂😎

Ein paar kleine generelle Infos zum Abschluss:

  • Pukekura ist die kleinste Stadt Neuseelands, mit einer Einwohnerzahl von ganzen 6 Personen, von denen 4 unsere Hosts sind und die anderen beiden Katies Eltern. 😀 Also eine Einfamilienstadt sozusagen.

  • Die 4 leben zu einem großen Teil als Selbstversorger , haben einen Garten mit so ziemlich allem Gemüse und Obst was man sich nur vorstellen kann, jagen ihr Fleisch/Fisch selbst oder tauschen es gegen Oppossumfelle oder andere Sachen. Von dem Geld aus der Lodge und was Royden verdient wenn er arbeitet (macht er nur alle paar Monate für ein paar Wochen) werden halt Dinge wie Strom, Benzin, Kleidung etc. bezahlt.

  • Das Essen war großartig! 🙂

  • Die Familie ist unglaublich kreativ, besonders Amelie, die zum Beispiel bereits mit 5 Jahren ihre eigenen Handtaschen macht, die sogar echt gut ausssehen und was das besondere ist auch wahnsinnig gut verarbeitet sind. 😎

  • Die Kinder werden so erzogen, das diese nicht am Handy oder anderen elektronischen Geräten hängen, sondern sich miteinander, mit der Umwelt oder den Tieren beschäftigen.

 

Insgesamt hat es sich wirklich gelohnt und es war toll mit und in einer Familie zu leben, die ein ganz ganz anderes Leben führt als die Menschen die wir kennen und vor allem auch ganz anders als wir es von uns selber gewohnt sind.

 

Nun fahren wir über Hokitika nach Greymouth und werden nächste Woche die Fähre zurück auf die Nordinsel nehmen.

 

Bis denn 😉