Routeburn Track an einem Tag

Dienstag, 11.04.2017

Routeburn Track 30.03-04.04.17

 

Moin Moin,

 

Der Pub-crawl den wir am Mittwoch zusammen mit Andi und Jessica und einer großen Gruppe anderer Bacpacker gemacht haben, war erstaunlich gut und es wurde uns so möglich einige der besten Clubs und Bars der Stadt kennen zu lernen. 🙂

Ansonsten verlief unsere letzte Arbeitswoche relativ ruhig und wir bekamen auch nicht wirklich viel Arbeit zu geteilt, so dass wir viel Zeit hatten uns von unseren ganzen Bekanntschaften zu verabschieden. Anders als in Coromandel ist der Platz in Arrowtown zu einem großen Teil von Langzeitcampern belebt und so war es möglich sich viel besser kennenzulernen. Mit Dave waren wir am Donnerstag im „New Orleans“ das mit schmackhaften Bier und Wein wie geschaffen war für das ein oder andere letzte Abschiedsgetränk.😎

Nach unserem letzten Arbeitstag blieben wir noch eine Nacht im Caravan und hatten einen schönen Abend mit Fabi und Aileen , die zufälligerweise am gleichen Tag wie wir bei ihrer Arbeit (Cargroomer) aufhörten und während der letzten Wochen auf unserem Campingplatz geschlafen hatten.

Am nächsten Morgen wurde Socke wieder komplett eingeräumt und schon ging es los auf die nächste hoffentlich genauso fantastische Reise wie sie bisher immer war. 

Anbei noch eine kleine Veranschaulichung wie der Herbst in Arrowtown eingeflogen ist. 😛

Nach nur wenigen Kilometern zwang uns der Lake Hayes aufgrund seiner grandiosen Spiegelung zu einem kurzen Halt, bei dem ich leider bemerkte das der Fokus meiner Spiegelreflexkamera nicht mehr funktioniert und auch durch intensives reinigen verbesserte es sich nicht. Das bedeutet also das ab sofort die Qualität unserer Reisefotos leider abrupt abnimmt und ich noch nicht genau weiß wann bzw. ob sich das Problem beheben lässt. 🙁 Aufgrund der Tatsache das wir die nächsten Tage das Fjordland und somit der wohl natürlichsten Gegend Neuseelands bereisen ist das natürlich doppelt Schade, aber wie sagt man so schön „shit happens“. Muss das Handy nun geben was es kann 😀

 

Mit einer etwas angepissten Stimmung meinerseits fuhren wir danach zum nahe zu Queenstown liegenden Moke lake, den ich bei meinem Anstieg zum Ben Lomond aus gesehen hatte und der von oben völlig schwarz erschien. Der See ist allerdings in Wirklichkeit super schön und durchsichtig und hebte meine Stimmung sofort wieder auf normal Maß. Die Reise konnte also endlich losgehen 😎

Nachdem wir einige Zeit am See entspannten, uns ganz unserem Alter entsprechend um das Wohl der Enten gekümmert haben 😀 und die biestigen Sandflies aus unserem Auto entfernt hatten fuhren wir weiter Richtung Glenorchy. Dort suchten wir uns einen Platz zum schlafen inmitten der Berge und da ich am nächsten Tag den Routeburn Track laufen wollte ging es relativ früh ins Bett.

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker bereits um 6 Uhr in der Früh damit ich ab 7 Uhr starten konnte. Noch schnell das Muesli hinunter geschlungen und ab gings in Richtung Routeburn-Startpunkt.

Der Routeburn track ist eine eigentlich Mehrtageswanderung (3 Tage sind empfohlen) mit einer Gesamtlänge von 32 km und einer der 10 Great Walks , welche sich in komplett Neuseeland verteilen.

Aus dem Grund das eine einzige Übernachtung auf dem Track bereits 54 $ kosten würde , habe ich beschlossen den gesamten Track allerdings an einem Tag zu laufen.😛

Um 7 Uhr Morgens startete ich also meine Mission Routeburn und erreichte den höchsten Punkt des Tracks (1250 Höhenmeter) bereits nach wenigen Stunden, so dass ich viel schneller war als ich es erwartet hatte. Deswegen war es mir möglich noch über eine Nebenstrecke den 1550 Meter hohen Colincal Hill zu begehen, von welchem einem ein atemberaubender Blick auf die mit Schnee bedeckten Berge des Fjordlandes und den Milford Sound hat. Sogar das sicherlich weit über 100 Km entfernte Meer konnte man von dort aus erkennen.😮

Der Routeburn track ist wirklich wunderschön , führt durch die beiden Nationalparks des Mt Aspring und des Fjordlands und gibt einem Einblicke in eine völlig unzivilisierten Welt. Denn nicht ein Mal eine Straße führt auch nur in der Nähe dieses Gebiets entlang , weswegen Svenja mit dem Auto einen Umweg von fast 400 Km fahren musste nur um ans Ende des Tracks zu kommen.

Während Svenja mit Socke die Gegend unsicher machte lief ich weiter bis zu Mckenzie Hut auf ca. der Hälfte der Strecke um meine erste Pause zu machen und etwas zu essen. Gestärkt führte mich der Track weiter durch Märchenwälder , durch endlose Steppe und an Wasserfällen und Bergen vorbei. Kurz vor dem Ende überraschte mich denn noch der größte Wasserfall des Tracks mit knapp 175 Höhenmetern und unten ergab sich ein erstaunliches Naturschauspiel, denn ein Regenbogen formte sich direkt am Fuße des Wasserfalls. Unfassbar tolles Erlebnis 🙂

   

Danach ging es fast nur noch Bergrunter und kurz vorm Ende holte ich Valentin wieder ein, der den Track an 2 Tagen lief und welchen ich bevor mehrmals getroffen hatte, allerdings durch die Nebenstrecken die ich lief verlor ich ihn immer wieder aus den Augen . Zusammen mit Valentin beendete ich den Routeburn Track nach knapp 9,5 Std. mit ca. 7 Std. reiner Laufzeit, 40 Km bei über 2000 Höhenmetern Laufstrecke in den Beinen und ca. 5000 verbrannten Kilokalorien. Bereits auf dem letzten Stück wunderte ich mich warum mir Svenja nicht wie abgemacht entgegen kam , aber ich vermutete zu diesem Zeitpunkt das ich wohl zu früh bin da ich einige Stunden vor meiner erwarteten Ankunft bereits am Endpunkt war. Unten angekommen stand Socke allerdings völlig alleine auf dem Parkplatz und von Svenja war weit und breit keine Spur. Die nächsten 1,5 Std. wartete ich also mit Valentin unten am Endpunkt , da ich versprach ihn mit zum nächsten Campingplatz zu bringen und wir beobachteten den verrückten einheimischen Papagei , den Kea. Der Kea ist laut Forschern eins der intelligentesten Tiere der Welt und ist unfassbar Neugierig. Ein kleiner Bastard ist er allerdings auch denn man sollte sein Auto und irgendwelche Sachen die einem wichtig sind nicht in der Nähe dieses Tieres lassen. Der Kea beraubt nämlich gerne Menschen und in seinen Nestern findet man des öfteren Geldbörsen, Handys oder Selfiesticks. Außerdem knappert er gerne an Autos und vor allem an deren Dichtungen herum. Dieses Schauspiel bot sich uns auch an diesem Tag an dem er bei einem Auto die Antenne , sowie fast alle Dichtungen des Autos abknapperte und wegriss.😀

Nach 1,5 Std. des langen Wartens sprach mich jemand an ob ich heute den Track an einem Tag gelaufen bin , denn er traf Svenja unterwegs die mich wie verrückt suchte und dachte das mir etwas passiert ist. Anders als erwartet hat man nämlich im gesamten Fjordland rein gar keinen Empfang und so hatten wir uns auf der Strecke verpasst, da Svenja einen Nebenhügel noch kurz besichtigen wollte. So lief ich also etwas beunruhigt mit Valentin den Track wieder von der anderen Seite um Svenja zu suchen und mit immer müderen Beinen und ca. 30 min später fanden wir sie zum Glück auch wieder , da sie ein französisch Pärchen überredet hatte lieber zurück zum Auto zu laufen. Alles zum Glück noch ein Mal gut gegangen 😇🙂

 

Zu dritt machten wir uns im Dunkeln auf den Weg zum nächstgelegenen Campingground um unseren geschundenen Körpern Ruhe und Frieden zu geben. 

Morgen werden wir zusammen zum Milford Sound fahren und hoffen das wir auf gut Glück noch ein Platz auf der Bootstour bekommen. Können aufgrund des nicht vorhandenen Handyempfangs ja leider nicht anrufen und fragen 😀 Aber hoffen wir mal das beste😛

 

Bis denn 😉